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Mümmelmann ein Schicksal

Die tierische Notfälle überrumpeln häufig und plötzlich steht man unvorbereitet vor den größten Herausforderungen. Genauso hoppelte Mümmelmann in unser Leben. Ein junges Kaninchen, dem niemand eine Chance geben wollte.

Angefangen hatte es mit einer krankheitsbedingten Übernahme der Versorgung von Stallhasen in der Nachbarschaft. Es war ein Notfall und natürlich konnte ich die Hasen nicht sich selbt überlassen.

Doch eines morgens fand ich eines der Jungtiere halb in einem Gitter hängend. Der kleine Hase war schon vollkommen entkräftet und konnte sich aus eigener Kraft auch nach seiner Befreiung aus dem Gitter weder aufrichten, geschweige denn fortbewegen.

Ich klemmte ihn mir also unter den Arm und nahm ihn mit. Hier wäre sein Todesurteil besiegelt, einen Tierarzt würde er nicht sehen und ohne weitere Versorgung würde er entweder elend verhungern oder notgeschlachtet werden.

Eine mit einer weichen Decke gepolsterte Transportbox ohne Deckel hat genau die richtige Größe, um den Hasen aufrecht liegend zu platzieren. Ganz lieb lässt er alles mit sich machen, wobei nicht klar ist, wie viel von dieser Kooperation auch auf seine Schwäche zurückzuführen ist.

Trinken möchte er nicht, aber als ich eine Möhre fein püriere und ihm mit einer stumpfen Spritze eingebe, erwacht er zum Leben und fängt gierig an, an der Spritze zu nagen. Eine ganze Möhre frisst er so, bevor er wieder müde wird.

Eine Stunde später folgt ein Stück Apfel, welches er selbst knabbert. Die größte Herausforderung ist dabei, dass er selbst den Kopf nicht aus einer starken Schiefhaltung heraus bewegen kann und man ihm das Futter direkt an die Zähne halten muss.

Ich habe nur wenig Wissen über Hasen, doch wir sind viele Köpfe in unserem Verein und Experten schnell gefunden. Unser Konsens lautet: weiter füttern. Sowohl wegen dem Stopfmagen, der ständig Nachschub braucht, um zu funktionieren, als auch als Stimmungsbarometer. So lang der Hase frisst, gibt es Hoffnung.

Und wie der frisst der Mümmelmann. Tag für Tag, Woche für Woche.

Hier erzählt er seine Geschichte.

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